Jedes Jahr Schäden von mehr als einer Milliarde Euro

Jedes Jahr Schäden von mehr als einer Milliarde Euro

Ladungsdiebstähle verursachen jedes Jahr Schäden von mehr als einer Milliarde Euro (inklusive des wirtschaftlichen Folgeschadens; siehe hier: https://www.dslv.org/dslv/web.nsf/id/li_fdihavrh2c.html?OpenDocument&highlight=ladungsdiebst%E4hle). Die absolute Anzahl der Taten ist nach DSLV-eigenen, nicht repräsentativen Erhebungen in den letzten Jahren zwar leicht zurückgegangen, aber bereits wieder auf dem Weg nach oben. Das hier genannte Projekt Cargo des LKA Sachsen-Anhalt hat positive Effekte auf die Fallzahlen gehabt, ist aber Ende 2020 ausgelaufen. Ohne den Fahndungsdruck werden Täter wieder vermehrt im Bereich des Ladungsdiebstahls aktiv. Deswegen wäre es wichtig, stärkere Präsenz zu zeigen, den Fahndungsdruck zu erhöhen, Schwerpunktpolizeien und – staatsanwaltschaften aufzubauen und ein eigenes Delikt Ladungsdiebstahl in der polizeilichen Kriminalstatistik aufzunehmen, um konkrete Fallzahlen zu ermitteln.

Die Methoden der Täter sind sehr verschieden und den jeweiligen Situationen angepasst. Oftmals fahren mobile Einsatzteams die Autobahnen entlang und schlitzen Planen der Lkw auf, die auf den Rastplätzen ihre Ruhepause eingelegt haben. Je weniger gesichert der Parkplatz (Bsp. unbeleuchtetes Industriegebiet), desto größer die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs. Es gibt aber auch Komplettentwendungen von Trailern und Lkw. Eher selten sind momentan noch Raubüberfälle durch Waffengewalt. Ein weiterer Modus Operandi ist der sogenannte Phantomfrachtführer, also Kriminelle und Trickbetrüger, die unter falscher Identität Waren direkt beim Kunden abholen.

Die Speditionsbranche hat in den letzten Jahren vielseitige Methoden entwickelt und Prozesse eingeführt, um die Anzahl der Vorfälle zu reduzieren: darunter z.B. die Nutzung von schnittfesten Planen, die Förderung sicherer Parkplätze und das Parken auf eigenen Firmengeländen oder der Einsatz von zwei Fahrern, um unaufmerksame Pausen weitestgehend zu vermeiden.

Täter: In den wenigsten Fällen sind es spontane Taten. Die Mehrzahl der Angriffe wird von professionellen Tätern begangen. Oftmals handelt es sich um organisierte Bandenkriminalität, die in der Mehrheit aus Osteuropa gesteuert und teilweise wie normale Unternehmen geführt wird –  mit eigenen Abteilungen z.B. für den Diebstahl, das Warehousing, das Recruitment und den Vetrieb. Gestohlene Güter werden dann oft über legale Vertriebskanäle, wie z.B. den Amazon Marketplace oder Ebay Kleinanzeigen verkauft. 

Der am häufigsten registrierte Tatverlauf lässt sich so beschreiben:

Organisierte Banden schlagen überall dort zu, wo Lkw-Fahrer eine längere Pause einlegen. Während der Ruhezeit des Fahrers werden die Lkw-Planen mit geübten Handgriffen aufgeschlitzt, um noch vor Ort den Inhalt der Ladung festzustellen und die Waren weiterzumelden. Die Organisation prüft blitzschnell, ob es dafür einen Markt gibt. Da die Banden nicht nur den Diebstahl, sondern meist auch Warehousing und den Vertrieb samt eigenen Handelsunternehmen mit Onlineshop und Marketingabteilung organisieren, lässt sich selbst mit ein paar Paletten Haushaltswaren ein gutes Geschäft machen.

Bei diesen Delikten kommt es selten zur Anzeige, weshalb die Dunkelziffer solcher Fälle noch deutlich höher sein dürfte als in der offiziellen Kriminalstatistik, die ein eigenes Delikt Ladungsdiebstahl auch gar nicht kennt, ausgegeben. Zum einen bleibt kaum ein Fahrer stehen und ruft die Polizei, wenn nur die Plane aufgeschlitzt wurde, also es beim Versuch geblieben ist. Meist wiegt hier der Zeitverlust mehr als eine beschädigte Abdeckung. Zum anderen ist es für die Polizei sehr schwer nachzuweisen, dass die Ware aus einem aufgebrochenen Lastwagen stammt – selbst wenn der Transporter der Diebe später angehalten wird. Hier ist die Zusammenarbeit mit den Logistikunternehmen z.B. durch die Nutzung einer Stehlgutdatei, besonders wichtig. (DSLV)

Sicherungslösungen aus Europa von MEM GmbH

Seit gut 25 Jahren produziert die Mast-Eurokrallen-München GmbH mechanische Sicherheitslösungen für Großfahrzeuge – Lkw, Busse, Bau- und Spezialfahrzeuge. Die Produkte von der MEM GmbH werden aus massivem Baustahl gefertigt und nicht wie so viele Angebote aus Europa oder Asien aus Normalstahl, der wesentlich preisgünstiger ist und optisch gewichtig verarbeitet kaum von Baustahl zu unterscheiden ist. In Kombination mit Sicherheits-Schließzylindern bieten alle hochwertigen Modelle einen optimalen Sicherheitsschutz, gerade gegen Frachtraub. „Oft sehen wir zertifizierte Produkte mit einfachsten Schließsystemen, wo wir uns schon wundern, wie solche Produkte ein Zertifikat bekommen“, erklärt Geschäftsführerin Andrea Mast. Eine umfangreiche ziel- und bedarfsorientierte Beratung gehört zur Firmenphilosophie ebenso wie eine schnelle Auslieferung. Im Online-Shop finden Kunden ein gut sortiertes Angebot von Lkw-Radkrallen, Lkw-Lenkradkrallen, Wechselbrückensicherungen, Container/Ladetüren-Sicherungen, Deichselsicherungen, King-Pins und vieles mehr. Seit kurzem bietet die MEM GmbH eine elektronische Sicherung WFS 350 an, die sowohl Anlasser als auch Einspritzung und sogar die Hydraulik sperren kann. WFS 350 arbeitet autark, ist von außen nicht auffindbar und kann auch nicht manipuliert werden. Weitere Infos unter www.autokralle-shop.com

Per App sicheren Lkw-Parkplatz finden

KRAVAG-Fahreranweisungen vermeiden Ladungsdiebstähle

Der Versicherer Kravag/R+V fährt bei der Bekämpfung von Lkw-Ladungsdiebstählen zweigleisig: Zum einen wurde die KRAVAG-Fahreranweisung herausgegeben und zum anderen zusammen mit der Transport- und Logistikbranche KRAVAG Truck Parking entwickelt, um per App oder Web-App freie, sichere Parkflächen zu buchen. Mit der KRAVAG-Fahreranweisung können Diebstähle in folgenden Situationen vermieden werden:

  • bei Ladungsübernahme,
  • während der Fahrt und
  • beim Entladen.

„Damit sind die Transport- und Speditionsunternehmen ein Stück weit abgesichert“, betont Anja Ludwig vom KRAVAG-Kompetenzzentrum für das Straßenverkehrsgewerbe und Logistik. Voraussetzung ist natürlich, dass das Fahrpersonal die Fahreranweisung kennt und umsetzt. Das Unternehmen sollte diese Anweisung entsprechend dokumentieren. Das ist wichtig, denn es geht dabei um die Einhaltung der vertraglich geregelten Obliegenheiten zwischen Versicherungsnehmer und Versicherer und möglicherweise um den Erhalt des Versicherungsschutzes.

Sicherer Parkplatz ohne Stressfaktor

Mit KRAVAG Truck Parking können Lkw-Fahrer und Disponenten bequem per App oder Web-App Parkflächen buchen, die Speditions- und Transportunternehmen auf ihrem Betriebsgelände anbieten. „Damit wird KRAVAG Truck Parking zum Schlüssel für Buchungen von exklusiven, gesicherten Parkplätzen in ganz Deutschland. Das gesteigerte Risiko von Verlusten durch Planen-Schlitzer und Ladungsdiebstähle auf ungesicherten Arealen fällt weg“, erklärt Ludwig. Alle Komponenten, die erforderlich sind, stellt die KRAVAG zur Verfügung: von der Smartphone-App für den Fahrer über die Web-Anwendung für den Disponenten bis hin zur Zugangstechnik für das Betriebsgelände.

Mehrwert für Fahrer und Unternehmen

Den beteiligten Unternehmen und ihrem Fahrpersonal bietet sich ein echter Mehrwert: Die lästige Parkplatzsuche entfällt; die Fahrer wissen bereits morgens, wo sie abends parken können. Das reduziert den Stress für die Fahrer deutlich, ebenso wie die Gefahr etwaiger Lenkzeitverstöße. Letztendlich kommt dies sowohl der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Wirtschaftlichkeit zugute als auch der Umwelt. „Da Umwege zur Parkplatzsuche entfallen, reduziert sich auch der Spritverbrauch, was in Anbetracht der aktuellen Dieselpreisentwicklung extrem wichtig ist, und damit auch der CO2-Ausstoß“, betont Ludwig. Die KRAVAG Truck Parking App wird von den Verbänden BGL, DSLV, BWVL und AMÖ empfohlen. Auch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt die Idee: Unternehmen, die auf ihrem Gelände Lkw-Parkplätze anbieten, um aktiv gegen den Lkw-Parkplatzmangel vorzugehen, werden gefördert. Über 34.000 Parkplätze mit mehr als 600.000 Stellplätzen gibt es bereits, überwiegend in Deutschland. „Das Netzwerk wird kontinuierlich ausgebaut“, betont Ludwig, „aus der Branche für die Branche mit einem starken Versicherer als Partner – für die Sicherheit von Fahrern und Fracht.“ (cb)

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