Mitarbeitergesundheit Spürbare Erleichterung: Hermes Germany setzt auf Rücken-Exoskelette bei der Sortierung von Großstücken
In der Paketlogistik gibt es viele Arbeitsschritte, die körperlich herausfordernd sind – gerade die Sortierung von Großstücken und Bulky Items, also schweren und sperrigen Sendungen, zählt dazu. Um seine Mitarbeitenden speziell an den drei Standorten mit den höchsten Großstück- und Bulky-Anteilen zu entlasten, hat Hermes Germany sechs Rücken-Exoskelette für den Regeleinsatz angeschafft. Als erster Paketlogistiker in Deutschland setzt das Unternehmen seit Juli dieses Jahres an seinen Logistik-Centern in Friedewald, Graben und Langenhagen das Modell IX BACK AIR von SUITX by Ottobock im Dauereinsatz ein. Das derzeit leichteste Rücken-Exoskelett seiner Art entlastet die Wirbelsäule und ermöglicht gleichzeitig volle Bewegungsfreiheit, sodass die Mitarbeitenden von einer unmittelbaren Erleichterung profitieren. Von klein und leicht wie ein Fußballtrikot bis groß und schwer wie ein Möbelstück – heutzutage werden viele Gegenstände aus dem alltäglichen Leben online geshoppt. Der Großteil der täglich quer durchs Land verschickten Päckchen und Pakete ist in der Regel dabei eher klein und handlich, das durchschnittliche Gewicht einer Sendung bei Hermes Germany lag zuletzt bei rund zwei Kilogramm.
Lösungen finden, um die Arbeit für die Mitarbeitenden zu erleichtern
Die Arbeit mit Großstücken und Bulky Items, auch wenn deren Anteil an der Gesamtsendungsmenge vergleichsweise gering ist, ist körperlich umso anspruchsvoller. Daher gilt es gerade hier, im Sinne der Gesundheitsförderung Lösungen zu finden, um die Arbeit für die Mitarbeitenden zu erleichtern.
Hier kommen die Rücken-Exoskelette ins Spiel, die gezielt für die Hermes Logistik-Center in Friedewald (Hessen), Graben (Bayern) und Langenhagen (Niedersachsen) – drei Standorte mit erhöhtem Großstück-Aufkommen – angeschafft wurden. In Friedewald etwa ist der Anteil an großen und sperrigen Sendungen durchschnittlich mehr als doppelt so hoch wie im bundesweiten Schnitt, an den beiden anderen Standorten bewegt es sich auf einem ähnlichen Niveau. „Mit den Rücken-Exoskeletten kann insbesondere im Großstück- und Bulky-Bereich die körperliche Beanspruchung von Mitarbeitenden verringert werden“, erklärt Dennis Isern. Der Manager des Logistik-Centers Friedewald hat das Thema bei Hermes Germany maßgeblich vorangetrieben. „Die Exoskelette optimieren den Bewegungsablauf und führen beim Heben zu einer effektiven Belastungsreduzierung von bis zu 15 Kilogramm.“ Das Maximalgewicht von über Hermes Germany verschickten Paketen liegt bei 31,5 Kilogramm. Die mit Abstand meisten Sendungen sind deutlich leichter: Sendungen über 20 Kilogramm machen im Sendungsportfolio des Unternehmens unter zwei Prozent aus.
Hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitenden
Hermes Germany hat bereits in der Vergangenheit verschiedene Exoskelett-Modelle getestet. Neben der effektiven Belastungsreduzierung ist für den Paketlogistiker vor allem die Akzeptanz unter den Mitarbeitenden wichtig. Arne Zieris, Manager des Logistik-Centers Langenhagen erläutert: „Für unsere Kolleg*innen spielen vor allem ganz praktische Gründe eine Rolle: Das Gerät soll möglichst leicht und bei der Schichtübergabe einfach und unkompliziert zu wechseln sein.“ Beide Punkte erfüllen die angeschafften Exoskelette was die Akzeptanz deutlich steigert: Mit einem Eigengewicht von knapp drei Kilogramm kann das IX BACK AIR in weniger als einer halben Minute an- und abgelegt werden. Der*die Mitarbeitende legt lediglich einen leichten Textilgurt um die Hüften an in den das unter anderem auf die Körpergröße adaptierbare Gerät eingeklinkt wird. „Das Exoskelett kann dann während der gesamten Schicht getragen werden ohne dass etwa Batterien gewechselt werden müssen
da es körpereigene Energie nutzt“, erklärt Arne Zieris weiter. SUITX by Ottobock setzt auf biomechanische Systeme. Diese leiten die Kräfte im Körper um und speichern körpereigene Energie zwischen bis diese bei Belastungsspitzen im Schulter- und Rückenbereich zur Entlastung der Nutzer*innen wieder zielgerichtet freigesetzt werden wie die Ergonomie-Expert*innen des Herstellers erklären.