Verkehrssektor verfehlt Klimaziele – was Unternehmen jetzt tun können

Verkehrssektor verfehlt Klimaziele – was Unternehmen jetzt tun können

Der Druck auf den Verkehrssektor, die eigenen CO2-Emissionen in den kommenden Jahren deutlich zu senken, ist immens. Doch welcher Antrieb könnte letztendlich der Hoffnungsträger für den Verkehrssektor sein?      

Deutschland verfehlt laut einer Untersuchung im Auftrag des Umweltbundesamtes seine Klimaziele. Ein Expertenrat verweist darauf, dass unter anderem der Sektor Verkehr mehr CO2 ausstoße als erlaubt. Den wachsenden Handlungsdruck bekommen vor allem Fuhrparkmanager im Schwerlastverkehr zu spüren. Viele von ihnen haben bereits damit begonnen, verschiedene emissionsarme Lösungen zu prüfen und zu testen. Doch viele Unternehmen fragen sich, welche weiteren Maßnahmen sie ergreifen können, um ihren eigenen Fußabdruck zu reduzieren – insbesondere, solange der Markthochlauf von Wasserstoffantrieben und passender Tankinfrastruktur abgeschlossen werden muss und sich das Ladenetz für E-Lkw noch im Aufbau befindet. Eine Technologie, die sich im Markt als praktikable Lösung bereits bewährt hat und mit der sich schon heute CO2-Emissionen reduzieren lassen, sind Schwerlastfahrzeuge mit LNG-Antrieb.

Infrastruktur für LNG wächst    

LNG (Liquefied Natural Gas) ist eines der wichtigsten Produkte für einen emissionsärmeren Transportverkehr. LNG wird durch das Kühlen von Erdgas auf -162 °C hergestellt und verursacht deutlich weniger Emissionen als herkömmlicher Diesel, darunter beispielsweise bis zu 22 Prozent weniger CO2. Das große Potenzial von LNG, die Treibhausgas-Emissionen unter anderem bei Lkw zu senken, belegt die Shell LNG-Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und der Technischen Universität Hamburg entstanden ist. Die Studie kommt außerdem zu dem Schluss, dass nur eine vergleichsweise geringe Zahl von LNG-Tankstellen zur Netzabdeckung benötigt wird, da der Straßengüterfernverkehr in erster Linie auf Fernverkehrskorridoren stattfindet. So kann in nur kurzer Zeit eine bedarfsgerechte LNG-Infrastruktur an den wichtigsten Fernverkehrswegen für den Straßengüterfernverkehr errichtet werden. Shell trägt mit eigenen LNG-Stationen dazu bei – im letzten Jahr wurde im hessischen Flörsheim die 37. LNG-Station von Shell in Deutschland eröffnet.

Shell stellt schon heute ein umfassendes LNG-Netz für seine Geschäftskunden bereit. In Zukunft sollen Kunden darüber auch Bio-LNG beziehen können, um ihre CO2-Emissionen noch deutlicher senken zu können. Bio-LNG wird unter Einsatz von Biomethan aus natürlichen Reststoffen wie beispielsweise Gülle und Mist gewonnen und kann zu einer erheblichen Reduzierung von – sogar kohlenstoffnegativen – Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus führen1 [1].

[1] Standardwert gemäß Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2009/28/EG